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Forschungsunternehmen „Regionale und geografische Gemeinschaftsbegriffe im Musikschrifttum des Mittelalters (ca. 500 bis 1500)“

Ermöglicht durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Beginn: Mai 2009, Ende: September 2013

Leiter: Prof. Dr. Frank Hentschel (Musikwissenschaftliches Institut)
MitarbeiterInnen: Dr. Karen Desmond, Dr. Gunnar Wiegand, Dr. Marie Winkelmüller
Hilfskräfte: Silvia Böhnert, Marian Weiß

Im musikbezogenen Schrifttum des Mittelalters begegnen immer wieder Gemeinschaftsbegriffe mit einer regionalen bzw. geografischen Komponente, hinter denen sich unterschiedlichste Konzeptionen verbergen können. Die auch in sich komplexen Begriffe gens, natio, populus oder civitas usw. beschreiben dabei nur unzulänglich das Miteinander sprachlicher, ideologischer, politischer, landschaftlicher und anderer Koordinaten, die jene Gemeinschaftsbegriffe bestimmen. Diese spielen im Musikschrifttum eine so große Rolle, dass ihre systematische Interpretation das Verständnis dieses Quellenkorpus deutlich voranbringen dürfte. Das interdisziplinäre Projekt zielt darauf ab, die jeweilige Bedeutung der Gemeinschaftsbegriffe sowie die Motivationen zu rekonstruieren, mit denen sie eingesetzt wurden. Das Erkenntnisinteresse erstreckt sich über die Interpretation des Musikschrifttums hinaus auf die musikalische Praxis des Mittelalters, indem die geografischen oder kulturellen Raster, die sich im Musikschrifttum abzeichnen, in Bezug gesetzt werden zu den praktischen Gegebenheiten, auf die sie zum Teil anspielen. Das Vorhaben greift naturgemäß Themen wie Wir-Gefühl und „Identität“ im Mittelalter auf und möchte zur Erforschung der Entstehung von Nationalismus beitragen.

Publikationen

Musik und Gruppenzugehörigkeit im Mittelalter. Politische und regionale Gemeinschaftsbegriffe im Musikschrifttum 900-1400

'Nationes', 'Gentes' und die Musik im Mittelalter